Montag, 26. August 2013

Barttag

Nachdem Frau B und ich letzten Freitag unsere wöchentliche kik-, T€di- und Lemmi-Markt-Runde beendet hatten, waren wir um ein seliges Lächeln, fünf falsche Oberlippenbärte und zwei Packen Cornflakes reicher.
Wir werden, so wetteten wir, am nächsten Montag (heute) mit falschen Bärten auf die Arbeit kommen.

Nach dem offensichtlichen Schock naher Personen über das Gebüsch in unseren Gesichtern stolzierten wir wie Schneekönige durch die Hallen, welche uns unterworfen zu sein schienen. Einzig und allein der Umstand, dass Frau B weiblich war nahm uns beiden das Image zwei hartgesottener, draufgängerischer und abgebrühten Hardrock-Brüder.

Spaß hatten wir trotzdem eine Menge, denn am Ende des Tages waren alle unsere Bärte verbraucht und unsere Oberlippen juckig wie die Finger eines heroinsüchtigen Amateurdiebes in der Apotheke.

Wir gingen die Weltgeschichte durch, imitierten einen streng aussehenden Österreicher, welcher mal in Deutschland wohnhaft war und einen Hang zur Kunst hatte. Oder den Paten.
Diese zwei Charaktere diskutierten schlussendlich darüber, wer von Herr Q und Frau B letztendlich morgen den verhassten Platz am Empfang einnehmen muss. Im Hintergrund lief die Titelmusik von "The Goodfather".

Es blieb an mir hängen, denn Frau B in der Rolle des Seitenscheitelträgers mit der markanten Oberlippenbehaarung wurde sehr schnell wütend, laut und ungemütlich. Außerdem klang mein Italo-Akzent nach ostdeutschem Dachdecker.

Montag, 19. August 2013

montag

Die Montagskrankheit scheint universeller zu sein.
Nicht nur ramen noodles schmecken Montags nach Sperrholz, auch mein Windows2000 arbeitet langsamer als gewohnt. Der Kaffee schmeckt wie Motoröl für eine komplett übermüdete Maschine.
Und zu allem Übel habe ich mit Frau B einen grausigen Tausch gemacht:
Ich habe mein über alles geliebte Ginger Ale gegen ein lausiges "O2 Active iced berry" gegeben!!!
Wer hätte ahnen können, dass iced berry der ausgestoßene, verkrüppelte und verstoßene Sohn der edlen und teuren o2 active-Familie ist.

Mein Montag fühlt sich an wie ein Mückenstich am Allerwertesten, der in aller Öffentlichkeit anfängt zu jucken als bräuchte man den nächsten Schuss.
Allerdings konnte ich eben kurzzeitig unentdeckt einnicken. So viel schlimmer kann es gar nicht werden.

Freitag, 16. August 2013

Ohnmachtsanfall

Klirr! Mein Weltbild ist zerbrochen. In tausend Scherben zerborsten.
Die schwarze Scherbe liegt jetzt neben der weißen Scherbe. Die Oben-Scherbe liegt unter der Unten-Scherbe. Hello Kitty liegt neben Popey und die Queen neben dem Häschen in der Grube.
Ab heute ist alles möglich!
Stonehedge glibbert umher wie Wackelpudding. Putin wird zum Whistleblower und Obama leitet sogar ein ganzes Blasorchester.

Grund: Ich trage im Büro
ZWEI VERSCHIEDENE SOCKEN!
Und es ist nicht der geringe Farbunterschied zwischen einer steingrauen und einer aschgrauen Socke.
Es ist eine zyanbeige und eine taubenblaue Socke.
Ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Donnerstag, 15. August 2013

Childrengarden-trends

Herr Q ist fort. Er ist einschließlich Freitag auf einem Rehabilitationsseminar für die Opfer von Tackerunfällen.
Ohne sein andauerndes Gejammere habe ich (Frau B) endlich wieder Zeit, in mich zu gehen und auf meine Bedürfnisse zu hören.
Nach einem ausgedehnten Mittagessen (Klopsbrötchen mit Klops) ist mir nun erneut aufgefallen, dass sich mein Schlafrhythmus immernoch der Kindergartenzeit angepasst hat.
ICH WILL MEINEN MITTAGSSCHLAF!
Mit Freuden habe ich herausgefunden, dass auch andere Menschen noch dieses kindliche Verlangen spüren und sich daraus ein wahrer Trend entwickelte.
Natürliche musste das kindergärtliche Wort "Mittagsschlaf" durch einen buissnessmäßigeres Anglizismus ersetzt werden: "Powernapping".
Aufgrund des durchschlagenden Erfolgs, plane ich noch weitere Rituale aus dem Kindergarten zu übernehmen. Am Montag werde ich mit Herrn Q über die Einführung eines zweiten Frühstücks und einer Pipi-Zeit debattieren.

Mittwoch, 14. August 2013

Instantnudelblumentopf

Heute war kein guter Tag, denn es war kein Dönertag.
In seinem wilden Drang nach Kreativität hat sich Herr Q deshalb an den Wasserkocher gestellt um für seine Lieblingsmitpraktikantin etwas zu zaubern, das jeden geschulten Gaumen explodieren lässt: Instantnudeln mit Rinderbratengeschmack.
In Ermangelung von Schüsseln, benutzten wir farbig ansprechende Blumentöpfe. Herr Q meinte, wir würden an einer Bleivergiftung sterben. Frau B begrüßte diesen Vorschlag, gab jedoch zu bedenken, dass die vitminreichen Düngerreste in den Blumentöpfen unseren Tod noch etwas verzögern würden.

Herr Q stellt sich vor

Die Arbeit als Praktikant im Bereich zuständig für die Verwaltung einer mittelgroßen Zeitung für "Menschen fortgeschritteneren Alters" ist nicht immer spannend. Sie lässt mich immer wieder mit philosophischen Fragen alleine.
"Welchen Sinn hat mein Leben?"
"Was sind meine Ziele?"
"Ist meine Arbeit essenziell für die Menschheit?"

Fast schon destruktive, suizide Gedanken plagen mich, wenn vom Schicksal gebeutelte Alzheimer-Patienten hier anrufen:
"Ähh.. Hallo. Ich habe auch mal einen, ähhm..., sagen wir, Artikel für Ihre Zeitung geschrieben. Meine Frau, ähh.. hat nämlich letztens so einen, ähh.., Text über Hörgeräte von Ihnen gelesen und, ähh... meinte ich könnte sowas, ähh.. also das schreiben, also sowas ja auch mal probieren!"
Schnell sind jedoch (wie könnte es auch anders sein), Hörgerät und Artikel vergessen. Und der Psychologe in mir ist gefragt.
Gerne helfe ich alten Menschen in Ihrer Verzweiflung, doch oftmals spüre ich eben diese sobald nach einiger Zeit das Gespräch beendet ist.
Ja, ich habe einem Menschen geholfen. Doch für wie lange? In den schlimmsten Fällen für vier Minuten.

Ein Paar Infos über mich: Ich liebe meinen Job, Döner und Instantnudeln. Aufopfernd und motiviert bin ich, hilfsbereit und fröhlich. Mit Frau B, meiner Mitpraktikantin, kam diese Idee wie ein Geistesblitz.
Wir möchten etwas schaffen, was unsere Kunden überdauert.
Und unserem Leben ein wenig Sinn gibt.

Herr Q

Frau B

Guten Tag,
hier spricht Frau B, Praktikantin des Verwaltungstraktes einer Zeitschrift für Menschen im letzten Lebensdrittel.
Trotz der wenigen Jahreszyklen, die ich bisher erleben durfte, kann ich sagen: Dies ist mit Abstand der langweiligste Ort der Welt!
Mein geschätzter Kollege (Herr Q) hilft mir, diese Vorhölle der Belanglosigkeit mit einem debilen Lächeln zu überstehen.
Wir entwickeln täglich Überlebensstrategien und sind auch bereit, diese mit anderen betroffenen Internetzlern zu teilen *Applaus brandet auf*

Zusammen diskutieren Herr Q und ich viel über die bedeutenden Dinge wilder Bürohengste....wie zum Beispiel über den Facettenreichtum einer Raufasertapete.
Hin und wieder kommt auch unser sittlicher Humor zu Tage, wie beim Betrachten unserer verzerrten Spiegelbilder in der Schreibtischlampe.

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